5.6.2007
Hamburg – Am Donnerstag, 14. Juni 2007, spricht der PR Club Hamburg mit Thilo Bode, dem Gründer und Geschäftsführer Foodwatch und ehemaligen Geschäftsführer Greenpeace Deutschland, über die Schwierigkeiten in der Lebensmittelherstellung und ihrer Kommunikation nach außen. Der Vortrag findet um 19.30 Uhr im Raum Blankenese des Hotels Le Royal Meridien, An der Alster 52-56, 20099 Hamburg, statt.
Jeden Tag begegnen uns Starköche wie Ralf Zacherl, Tim Mälzer, Sarah Wiener oder Rainer Sass mit ihrem Appell zur guten und bewussten Ernährung im Fernsehen. In diversen Fernsehshows können wir zuschauen wie sich Hobby-Köche duellieren, um ihren Mitstreitern und Fernsehzuschauern das perfekte Dinner zu präsentieren. Keine Frage, die Lust an einer genussvollen und stilvollen Ernährung ist in Mode. Heute tragen rund 35.000 Produkte das deutsche Biosiegel.
Der medial vermittelte Gesellschaftstrend einer bewussten Ernährungshaltung trügt jedoch. Im Durchschnitt geben die Deutschen lediglich 11,7 Prozent Ihrer Konsumausgaben für Essen aus und benötigen zwischen 15 und 45 Minuten für die Zubereitung aller Mahlzeiten des Tages, so das Magazin Der Spiegel in Heft 44/2006 auf Seite 87. Eine neue Studie belegt: die Deutschen sind die dicksten Europäer. Der Ernährungsalltag der Deutschen ist geprägt von vergammeltem Fleisch, Geschmacksverstärkern, Pestizidrückständen in Obst und Gemüse und undeklariertem Einsatz von Gentechnologien. Aktuell im ZDF „heute“ wurde am 30.05.2007 über „Umweltgift in Dorschleber“ berichtet. Ein Beitrag über die von Foodwatch aufgedeckte Dioxinbelastung in Fischkonserven.
Worauf sind die Missstände in der Lebensmittelherstellung zurückzuführen? Sind eine gesunde Ernährung und ein respektvoller Umgang mit den Tieren allein eine politische Angelegenheit? Wie ist dieser Widerspruch in der deutschen Ernährungslandschaft zu erklären? Wie kann der Verbraucher Einsicht in die Qualitätsunterschiede der Produkte verschaffen, wenn diese nicht das Biosiegel tragen? Über 70 Prozent der Deutschen lehnen beispielsweise Eier aus Käfighaltungen ab. Etwa 95 Prozent der weiterverarbeiteten Eier in der Lebensmittelindustrie sind jedoch Eier aus Legebatterien, die auf den Verpackungen nicht ausgezeichnet werden. Hat der Verbraucher nicht ein Recht auf Transparenz in der Lebensmittelindustrie? Oder ist es nur einer gut situierten „Food-Elite“ vorbehalten, ihre Essgewohnheiten zu kultivieren, indem sie sich über den Preis eine Garantie für eine gesunde Ernährung einkauft?
Welche Rolle spielt die PR-Branche in dem verklärten Getriebe der Lebensmittelherstellung, Deutschlands wichtigstem Industriezweig? Große Handelsketten wie Plus, Lidl oder Aldi haben den Bio-Markt längst für sich entdeckt. Eine Medienresonanzanalyse von Landau Media im Zeitraum vom 01. Januar 2006 bis 31. Januar 2007 zeigt jedoch auf, dass diese Discounter es versäumt haben, mit ihren Bio-Produkten eine positive Imagesteigerung hervorzurufen. Wie sind diese Defizite in der Öffentlichkeitsarbeit zu erklären?
Der PR Club Hamburg lädt Mitglieder und Interessierte aus Unternehmen, Agenturen und Redaktionen zu dieser Veranstaltung ein. Die Teilnahme für Mitglieder des PR Club Hamburg ist kostenfrei; von Nicht-Mitgliedern wird ein Gäste-Beitrag von 25,- Euro erhoben.
Über den PR Club Hamburg e.V.:
Der PR Club Hamburg e.V. ist das branchenübergreifende Kommunikationsforum für die PR in Norddeutschland. Er bietet mit seinen acht Veranstaltungsreihen praxisnahe Fortbildung und Networking für PR-Profis, Unternehmer und alle Interessierten.
Unter seinem Claim „Hamburg macht PR“ setzt er sich außerdem für eine Stärkung des traditionsreichen PR-Standorts Hamburg und für postgraduale PR-Ausbildungsgänge mit anerkannten Zertifizierungen ein.
Heute hat der PR Club Hamburg ca. 30 Firmenmitglieder, ca. 25 Sponsoren und Kooperationspartner, sowie ca. 130 Individualmitglieder und ist als gemeinnützig anerkannt.
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