Klar machen wir keine Kampagnen für Preise, bei unserer Arbeit geht es ja nicht um uns. Aber wenn eine Arbeit so gut ist, dass wir sie preiswürdig finden, dann reichen wir sie gerne beim Rennen um Awards ein. So wie bei unserem Tun für die australische Brand Modibodi. Die schloss sich mit dem deutschen Riesen PUMA zusammen, um etwas bis dahin Unglaubliches zu tun: Sportlerinnen mit auslaufsicherer Unterwäsche auszustatten und damit die Aufmerksamkeit auf eins der letzten Tabus in dem Business zu richten: Die Periode. Dafür wurden wir mit dem German Brand Award ausgezeichnet, und wir freuen uns sehr!
Denn Sport ist bis heute männlich. Noch 1989 bekam die deutsche Frauennationalmannschaft zum Sieg des Europa-Titels ein Kaffeeservice geschenkt. Wo die Anerkennung finanziell und gesellschaftlich fehlte, war Offenheit weit, weit weg. Dass auch der weibliche Körper nicht mit gleichem Heldenpathos und der Detailverliebtheit dargestellt und analysiert wurde wie der männliche, war wohl logische Konsequenz.
Aber Frauen sind Spitzensportlerinnen, Athletinnen, Rekordbrecherinnen und Grenzgängerinnen – und: sie menstruieren. Etwa einmal im Monat tritt Blut aus ihrer Scheide, und das bislang fernab von Lebenswelt und Aufmerksamkeit wichtiger Ausstatter, Funktionäre und der Öffentlichkeit. Mit krassen Konsequenzen: Da sind Weltklasse-Fußballerinnen, die vergeblich darum bitten, nicht in weißen Shorts spielen zu müssen. Horden von Mädchen, die mit Eintritt der Periode den Sport aufgeben und ihm so verloren gehen. Und Trainingspläne, die den weiblichen Zyklus schlicht ignorieren.
In diese schlecht ausgeleuchtete Grauzone zwischen Hochleistungssport und Tabu kommt unsere Koop, in der wir Modibodi x PUMA mit richtig guten Influencerinnen und Pressearbeit pushen. Das Ergebnis ist phänomenal: Bereits wenige Monate nach Kampagnenstart zeigt sich eine enorme Veränderung im öffentlichen Umgang mit der Periode im Leistungssport: Was im März 2022 noch das „letzte Tabu im Leistungssport“ gewesen ist, ist bereits im November 2022 ganz selbstverständlicher Bestandteil der Sportreportagen.
Die Freizeit- und Profisportlerinnen, die Bestandteil der Kampagnen waren, erzielten herausragende Ergebnisse bei ihren Instagram-Communities, in ihren Sportstätten und Fangemeinden: Ihre erzielte durchschnittliche Engagement Rate von 10% (Standard-Benchmark: 2%) beweist, dass die Communities das Thema gebraucht und angenommen haben.
Das Sprechen über die Periode im Leistungssport schafft nachweislich neue starke und weibliche Vorbilder für junge, sportbegeisterte Frauen, die es langfristig braucht, um Scham abzubauen. So wurde die lokale Markenbotschafterin Sophie Wachter von der Presse zu nicht weniger als einer „Heldin“ gekürt: Shape nennt Sophie „Heldin des Monats“ , wmn.de interviewt sie in der Reihe „Heroine of the week“.
Dass nicht allzu lang danach andere Sportriesen nachziehen mit Periodenwäsche? Der Hammer. Nachahmung ist bekanntlich die höchste Form der Bewunderung – und sie beweist, dass der Diskurs, den wir für Modibodi angestoßen haben, ein echt starkes Thema war. Dafür und für unsere Umsetzung gab es den German Brand Award – und wir haben nicht nur die starken Testimonials gefeiert, die das Thema mit Power vertreten haben, sondern auch die Auszeichnung.